Im Vergleich zur BRD war die DDR
freiz�giger, wenn es um Erotik und Sex ging. Sagt man. Wie
kommen die Leute zu dieser Meinung?
W�hrend in der BRD seit der
"sexuellen Revolution" gegen Ende der 60er Jahre Peepshows,
Bordelle und Stra�enstrich eine rasante Verbreitung
fanden und die
Reeperbahn zum Inbegriff dieser Entwicklung wurde, wirkte
das kleine Schwesterland DDR dagegen recht pr�de. Selbst
harmlose Nacktaufnahmen waren nur unter dem Ladentisch als
"B�ckware" zu
haben. Nur das
MAGAZIN,
die �lteste Zeitschrift Deutschlands (gegr. 1924),
ver�ffentlichte ab 1954 als einzige montalich ein Aktofoto -
nat�rlich mit staatlichem Segen. Entsprechend war auch das
Ergebnis: Hausmannskost. Begehrt war sie nat�rlich trotzdem,
vor allem bei der m�nnlichen Bev�lkerung. Im Westen hingegen
war der
PLAYBOY l�ngst etabliert.
Doch sieht man hinter die
Kulissen, mu� man erkennen, da� in der DDR fr�her geliebt,
geheiratet und gezeugt, aber auch mehr
fremdgegangen
wurde. W�hrend sich Stre� und Leistungsdruck der westlichen
Konsumgesellschaft nachteilig auf die BRD-Libido auszuwirken
schienen, ging man in der DDR intensiver und kuscheliger
miteinander um.
1988 gab es in der DDR 59
offizielle FKK-"Badestellen" zwischen Ostsee und Vogtland, und
offizielle DDR-Publikationen bescheinigten ihnen "vorwiegend
makellose Sitten". FKK war im Laufe der 40 Jahre DDR immer
mehr aus der Schmuddelecke herausgekommen und an der Ostsee
angeblich die "bevorzugte Badesitte der
Erholungssuchenden".
Und dennoch: Trotz all des
unkomplizierteren Umgangs mit Sexualit�t und der gr��eren
Ungezwungenheit mit der freik�rperlichen Badekultur konnte -
wie wohl auch der westliche Blattwald trotz seines
unkontrollierten �berangebots - den Hunger nach sinnlicher
Fotografie keineswegs stillen.
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