"Wie
k�nnten wir je vergessen"
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Schauspieler,
S�nger. Mitglied der Akademie der K�nste der DDR, zweifacher Nationalpreistr�ger.
- geb. am 22.01.1900.
- Gelernter Werkzeugmechaniker, arbeitet
auch als Werftarbeiter
- 1907 erster B�hnenauftritt. Busch
singt "Die Internationale"
- Ab 1918 nimmt Busch
Schauspielunterricht.
- 1920 erstes Engagement am Kieler
Theaterhof. Entwickelt sich dort in den Jahren 1921-23 als
Charakterliebhaber. Spielt mit den damals noch eher unerfahrenen
Schauspielern Gustaf
Gr�ndgens und Bernhard Minetti.
- 1927 erstes gro�es Engagement an der
Berliner Volksb�hne unter Intendant Erwin
Piscator.
- 1928-33 Bewohner der K�nstlerkolonie
Berlin.
- Bis 1933 zahllosse Auftritte als
S�nger und Schauspieler, Ver�ffentlichung politischer Lieder auf
Schallplatten.
- 1933 Flucht nach Amsterdam und London.
- 1934 Auftritte in Z�rich und Paris
mit seinem Programm "Lieder der Zeit".
- 1936 Konzerttournee in der
Sowjetunion.
- 1937/38 Teilnahme am Spanischen
B�rgerkrieg gegen General Franco und die ihn unterst�tzenden
Nationalsozialisten. W�hrenddessen Herausgabe eines politischen
Liederbuchs im Taschenformat f�r den operativen Gebrauch der
k�mpfenden Antifaschisten.
- ab Juli 1938 Exil in Belgien und
Holland.
- 1939 erstmals Herausgabe von drei
Schellackplatten unter dem Label "Lied der Zeit" mit
Spanienliedern, drei davon bei Polydor in Paris produziert.
- 1940 Gefangennahme und Internierung in
Saint-Cyprien, sp�ter Gurs (beides Frankreich).
- Ende 1942 Flucht, durch Gendarmerie
wieder festgenommen, danach �berstellung an die Gestapo in Paris.
- 1943 Auslieferung nach Deutschland,
Haft in Berlin-Moabit.
- M�rz 1944 Proze� wegen
"Vorbereitung zum Hochverrat". Verurteilung. Hier
widersprechen sich die Quellen: Zum einen soll das Urteil auf 4
Jahre Zuchthaus gelautet haben (lt. CD-Booklet "Wie k�nnten
wir je vergessen"), zum anderen soll Busch zum Tode verurteilt
und nur aufgrund der F�rsprache Gustaf Gr�ndgens� nicht
hingerichtet worden sein (Biographie
auf der Website der Berliner K�nstlerkolonie).
- Als Folge eines Bombenangriffs
L�hmung der linken Gesichtsh�lfte.
- April 1945 Befreiung durch Rotarmisten
aus dem Zuchthaus Brandenburg, danach R�ckkehr nach Berlin.
- F�r geraume Zeit Kulturdezernent in
Berlin-Wilmersdorf.
- Auftritte auf verschiedenen
wiederer�ffneten Berliner B�hnen, u.a. Volksb�hne, Berliner
Ensemble, Deutsches Theater.
- Mitwirkung in diversen Filmen.
- 1946 Gr�ndung des ersten
Plattenlabels in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Busch nennt
ihn Schallplattengesellschaft mbH "Lied der Zeit". Die
Lizenz hierzu erteilt die Sowjetische Milit�radministration in
Deutschland (SMAD).
- 1952: Busch ger�t in die Schu�linie
der im Jahr zuvor gegr�ndeten Staatlichen Kulturkommission. In
einer gro�angelegten Kampagne gegen "Formalismus",
worunter die DDR-F�hrung im Kulturbereich alles nicht Genehme
versteht, wird Busch vorgeworfen, "amerikanischen Jazz"
verwendet, "rhythmische Elemente �berbetont", sowie
"Soldatenlieder der imperialistischen USA" f�r die Zwecke
des Sozialismus gebraucht zu haben. Ab Jahresende darf Busch nicht
mehr �ffentlich auftreten.
- 1953 erh�lt der Rundfunk Sendeverbot
f�r Busch-Platten und -B�nder. Im selben Jahr wird sein Label
enteignet und in einen staatlich verwalteten Volkseigenen Betrieb
(VEB) umgewandelt.
- 1961: Aus gesundheitlichen Gr�nden
stellt Busch die Theaterarbeit ein. Ab diesem Zeitpunkt widmet er
sich, bis zum Beginn seiner schweren Krankheit, ausschlie�lich der
Aufnahme von Schallplatten. In der Reihe Aurora verwirklicht er sein
Lieblingsprojekt, eine "Chronik in Liedern und Balladen".
Das Ergebnis: 45 Schallplatten mit weit �ber 200 Ges�ngen und
Liedern.
- Ernst Busch stirbt am 8. Juni 1980
nach l�ngerer Krankheit. Er ist in Berlin-Pankow begraben.
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Ernst Busch (1900-1980)
Seine
Rollen als Semjon Lapkin in Brechts "Mutter",
als Feldkoch in Brechts "Mutter Courage", als Jago in
Shakespeares "Othello", als Azdak in Brechts "Kaukasischem
Kreidekreis", als Mephisto in Goethes "Faust"
und als Galilei in Brechts "Leben des Galilei" und
seine ber�hmten Matineen f�r Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht und
Johannes R.Becher haben ihn zur Legende werden lassen.
Prof. Dr. J�rgen
Elsner auf der Website des Freundeskreis
Ernst Busch e.V.
Ernst
Busch hinterlie� ein umfangreiches musikalisches Werk. Hier eine
(unvollst�ndige) Liste derzeit erh�ltlicher CDs mit Busch-Liedern.
Bitte
besuchen Sie auch unsere Rubrik MUSIK.
H�ren
Sie Ernst Busch singen! H�rprobe seines Liedes Ballade
der XI. Brigade, einem Lied aus dem Spanischen B�rgerkrieg.
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Ernst Busch
wurde im Laufe seines Lebens, aber auch danach, mit viele Begriffen mehr
oder weniger treffend bezeichnet. Sehr oft fanden sich Bezeichnungen wie
"proletarischer Volksschauspieler bzw. -musiker", doch eine
Festtagsstimme haber er nicht, so ein Kritiker. Hanns Eisler, der die
meisten Lieder f�r Busch komponierte, bezeichnete ihn als
"singendes Herz der deutschen Arbeiterklasse". Busch, der in
erster Linie K�nstler sein wollte, war bei der SED, u.a. aufgrund
seines oft schroffen Auftretens, nicht sonderlich beliebt.
Busch, die
"Stimme der Interbrigaden", gr�ndet 1946 seinen ersten
eigenen Plattenlabel.Die Sowjetische Milit�radministration in
Deutschland (SMAD) erteilt die Lizenz am 12.08.1946: Schallplattengesellschaft
mbH "Lied der Zeit" nennt Busch seinen Label und �bernimmt
damit den Titel, der auch schon im Jahre 1932 das Programm Buschs und
"seines" Komponisten und Klavierbegleiters Hanns Eisler
beschrieben hatte.
Ab Ende 1952
darf Busch fast vier Jahre lang nicht mehr �ffentlich auftreten, der
Rundfunk erh�lt Sendeverbot f�r Busch-Platten. Zum 1. April 1953 wird
der "proletarische Unternehmer" Busch durch die SED enteignet,
sein Label in einen Volkseigenen Betrieb (VEB) "Lied der Zeit"
�berf�hrt. Begr�ndung: Das Unternehmen sei nicht wirtschaftlich und
stehe kurz vor dem Konkurs. 1955 erfolgt die Umbenennung in VEB Deutsche
Schallplatten, die im Laufe der Zeit insgesamt sechs Labels unterh�lt: Amiga
(Unterhaltungsmusik), Eterna (Ernste Musik), Litera
(Das k�nstlerische Wort), Nova (zeitgen�ssische
Sinfonik), Schola (Lehrstoff f�r Schulen und
Bibliotheken), sowie Aurora (gegr. 1978, Editionen von
Ernst-Busch-Liedern).
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