Gert
Ziller
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![]() Foto: H. M. Schulze |
Paul Gerhart (Gert) Ziller
geboren am 19. April 1912 in Dresden;
Werke: Monographien zu Honore Daumier und Frans Masareel Brief G. Zillers an seine Genossen am 13.12.1957 Lieber Genosse Grotewohl! Es ist schwer, das Vertrauen der Genossen zu verlieren. Nach dem, was mir gesagt wurde, mu� ich annehmen, da� man glaubt, ich h�tte mich parteisch�digend verhalten. Alles, was ich tat, das tat ich f�r unsere gemeinsame gro�e Sache, f�r die Partei. Da ich eine schwere, verantwortliche Arbeit in der Partei leisten mu�te, h�tte ich auch mehr kollektive Hilfe ben�tigt. Ich hatte sie aber nicht. Lange habe ich dar�ber nachgedacht, was jetzt noch zu tun ist. Es widerspricht mir, kritische Diskussionen zu f�hren, die in ihrem Ergebnis die Parteiei nur schw�chen k�nnten. Ich halte auch nichts von einer Selbstkritik in diesem Fall. Wir stehen einem noch immer m�chtigen Feind gegen�ber, der schonungslos unsere Fehler und Vers�umnisse gegen uns nutzt. Au�erdem, was man mir vorgeworfen hat, kann ich nicht best�tigen. Es w�rde uns allen, der ganzen Partei und unserem sozialistischen Land sehr n�tzen, worin wir eine vertrauensvolle, wirklich kollektive Arbeit in der Leitung entwickelten. Das werden wir noch lernen m�ssen. Da ich das Gef�hl der bitteren Einsamkeit und der ohnm�chtigen Uneinigkeit nur zu gut seit dem Jahre 1936, als ich von den Nazis aus dem Zuchthaus entlassen wurde, kenne, will ich es nicht noch einmal hinnehmen. Damals wagten die Freunde nicht mit mir zu sprechen - bis ich endlich wieder Kontakt hatte und illegal arbeiten konnte. Jetzt bin ich zu �beranstrengt, ich ertrage es nicht, denn es ist meine Welt, die ich mir ertr�umt und erk�mpft habe und es sind meine Genossen und Freunde, die sich so verhalten w�rden. Also Genossen, verzeiht - die Schuld liegt bei mir. Zusammenstellung: H. M. Schulze Literatur:
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