Bereich 1: Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema DDR.

Typ Diplomarbeit Verfasser Andr� B�ckmann
Datum d. Ver�ffentlichung 06.02.2001 Dokument Nr. WA2001-0001
Dateiformat PDF Ben�tigtes Programm Adobe Acrobat Reader 4.0 oder h�her (kostenlos)
Dateigr��e 2,25 MB Preis Euro 5,11 (=DM 9,99)

Beschreibung

Andr� B�ckmann: "Der Sturz Erich Honeckers unter besonderer Ber�cksichtigung des SED-Politb�ros im Herbst '89".

 Diplomarbeit im Fachbereich Staats- und Sozialwissenschaft den Universit�t der Bundeswehr M�nchen. 136 Seiten.

(Arbeit Eingereicht im August 2000, Copyright liegt komplett beim Autor selbst.)


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(mwu) Vorhang auf f�r eine Doppel-Premiere! Nicht nur, dass Sie hier zum ersten Mal bei der DDR im WWW exklusiv eine wissenschaftliche Arbeit per Download erstehen k�nnen - f�r den Autor selbst ist es auch eine Premiere. Schlie�lich stellt man sich und sein Werk nicht jeden Tag �ffentlich zur Diskussion. Damit Sie nicht die Katze im Sack kaufen m�ssen, gibt es im Dreierpack ausf�hrliche Informationen: Eine Rezension der Arbeit, einen �berblick �ber den Autor und eine knappe Inhalts�bersicht.

Rezension

Honecker klammert sich an die Fahnenstange, starrt verzweifelt ins Leere und kann nicht verhindern, dass die DDR-Flagge sinkt - die Karikatur auf dem Titelbild der Arbeit zeigt an, worum es geht. Wie kam es zum Sturz des greisen SED-Chefs? Wer trieb ihn zur Abdankung? Seit wann wurde der Sturz ausgebr�tet? Lauter spannende Fragen bilden den inhaltlichen Horizont der Diplomarbeit. "In dem greisen Kranken personifizierte sich die Lethargie des Systems", dieses Zitat aus der "Zeit" (28.9.1990) hat der 23-j�hrige Autor seiner Arbeit vorangestellt. Der lange vorher ausgebrochene Machtkampf in der Krise des verkrusteten Systems st�rzte Honecker, nicht der Aktionismus einiger Verschw�rer - so sein Ergebnis.

Was gef�llt an der Arbeit, was ist nicht so gelungen - Top oder Flopp?

Top: Die Arbeit ist sehr solide. Ein interessanter Problemhorizont wird f�r den Leser klar erkennbar abgesteckt. Auch die Informationen zur Quellenlage und zum Forschungsstand sind umfassend und treffend, alle wichtigen Werke wurden ber�cksichtigt - die Basis der Beurteilung ist zuverl�ssig. Die beiden gegenl�ufigen Thesen, die es zur Verschw�rungstheorie gibt, werden erkannt und diskutiert: War der Sturz eher ein spontanes Ereignis (so Schabowski) oder der Schlusspunkt eines jahrelangen Machtkampfes (so die DDR-Forscher Kusmin und Hertle)? Um die Fragen zu beantworten, geht Andr� B�ckmann zun�chst thematisch und dann chronologisch vor - die Orientierung ist f�r den Leser recht leicht, was das Lesen angenehm macht. Wer sich schnell und gr�ndlich noch einmal �ber die Lage der DDR vor dem Zusammenbruch informieren und die Chronologie des Umsturzes nachvollziehen will, ist gut mit der Arbeit bedient. Besonderer Pluspunkt: Der Autor hat seine �berlegungen mit Schabowski pers�nlich diskutiert, einige bisher unver�ffentlichte Zitate finden sich im Text. Die Diskussion mit "Schabo" f�hrte aber nicht dazu, dessen Sichtweise unkritisiert hinzunehmen, im Gegenteil - sie wird genau analysiert und konterkariert.

Das Preis-Leistungs-Verh�ltnis stimmt ohnehin.

Flopp: Einiges hat mir an der Arbeit nicht so gut gefallen. Ich h�tte eine systematische Trennung von Quellen (Zeitungsartikeln, Erinnerungen von Zeitzeugen und Gespr�che/Korrespondenz mit Schabowski) und Darstellungen bereits im Aufbau der Arbeit besser gefunden als die Mischung, die nun entstanden ist. Zwar gewichtet und wertet der Autor beides sehr differenziert, aber nicht immer �bersichtlich. Der Vorteil der gew�hlten Vorgehensweise ist, dass man sich Wiederholungen spart - und der Text besser lesbar ist. Dennoch: Ich h�tte mehr methodische Klarheit bevorzugt.

Auch die Antworten auf die aufgeworfenen Fragen h�tte man in einem eigenen Teil noch einmal ganz klar geben k�nnen. Sie sind zwar im Text enthalten, aber in den "Schlussbetrachtungen" fehlt eine knappe, knackige Zusammenf�hrung der Gedanken.

Kontrovers: In einem Punkt widerspreche ich dem Autor, und zwar, was den historischen Wert von Erinnerungen angeht. "Honecker [...] beweist mit dieser Aussage [in seinen Erinnerungen] einmal mehr, dass seine Publikationen nur dann zu wissenschaftlichen Zwecken taugen, wenn sie Fakten darstellen, deren Besch�nigung ihm selbst keinen Vorteil bringen. Ansonsten sind sie durchweg peinlich propagandistisch gepr�gt, was nicht zuletzt der entscheidende Grund daf�r ist, dass sie im Vorfeld der Arbeit zwar gelesen wurden, ihnen beim Verfassen der Arbeit jedoch eine verschwindend geringe Beachtung zugemessen wurde", erkl�rt der Autor auf Seite 103. Richtig daran ist: Honecker gibt seine Sicht der Dinge wieder, und die ist - per se - subjektiv, rechtfertigend und propagandistisch. Und damit auch wenig stichhaltig, was die Fakten angeht. Aber die nackten Fakten erz�hlen selten das, was in der Geschichte passiert. Sie sind das Ger�st, um die jeder seine Meinungen und Interpretationen gruppiert. Auch Honecker. Und so sind seine Aussagen selbstverst�ndlich von hohem historischen Wert, weil sie eben seine Perspektive widerspiegeln - und bei einer kritischen Auseinandersetzung sehr viel von dem Mann und seiner Denkweise preisgeben. Und die war f�r das historische Geschehen nun mal nicht unwesentlich. Kurzum: Meiner Meinung nach kommt die Person Honecker (und seine pers�nliche Rolle, Befindlichkeit und Machtbasis) in der Arbeit zu kurz.

Alles in allem: Eine lohnende Lekt�re, da die Arbeit gr�ndlich, knapp und lesbar geschrieben ist. Auch die Kritikpunkte sollten Sie nicht davon abhalten, sich mit der Arbeit auseinanderzusetzen. Sie fasst zuverl�ssig vieles zusammen, was man sich sonst aus einigen Werken zusammentragen m�sste. Daher ist sie besonders zum Einstieg in das Thema geeignet - vor allem auch f�r Studenten, die selbst in dieser Richtung forschen wollen.


Meine Wertung:

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�ber den Autor

Wie kommt man zu Erich? Die klassische Frage zu Beginn, von Andr� selbst beantwortet:

"Wie ich zu "Erisch" gekommen bin? Ich habe im Sommer 1999 ein Auslandstudium an der University of Texas in Austin gemacht und da auch einen Kurs "foreign relations" belegt, der den "Cold war" zum Thema hatte, na ja und da dachte ich mir: Das ist doch ein interressantes Thema f�r deine Dipl.-Arbeit. Aber auf 50 % englischsprachige Literatur (bzw. Quellen), und 50 % russische hatte ich dann doch keine Lust. Und da fiel mir dann ein, dass eigentlich Deutschland der Grund f�r die ganze Situation war. Da hab ich mir dann gedacht: Schaun mer mal, was sich da eigentlich abgespielt hat, und da ist mir der von Machtpolitik gepr�gte Sturz von "Erisch" eingefallen!

Was war der Grund daf�r? Wer waren die Konspirateure und was lief da wirklich ab...

ich hab mich schon richtig darauf gefreut und mu� echt sagen, da� ich nie die Lust daran verloren hab...so war es......"

Hier einige Infos zum Verfasser - von Andr� selbst zusammengestellt:

"Wohnhaft: z. Zt.M�nchen geboren 1977 in Ibbenb�ren (im sch�nen M�nsterland), dort Abitur 1996

01.07.1997 Eintritt in die Bundeswehr bzw. in die Luftwaffe, in der ich im Anschluss an mein Studium als "air-traffic-controller" (milit�rischen Flugverkehrscontroller, �hnlich dem zivilen Fluglotsen) ausgebildet werde. Im Moment Dienstgrad Leutnant (also auf 12 Jahre verpflichtet in der Offizierlaufbahn).

Zur Zeit studiere ich in den letzten Z�gen an der UniBwM Fakult�t "Staats- und Sozialwissenschaften" mit der Vertiefungsrichtung Neuere Geschichte. Dieses Studium existiert in dieser Form an zivilen Universit�ten nicht und verbindet verschiedene Teildisziplinen (Geschichte, Politik, �ffentliches Recht aber auch VWL, Ethik und Soziologie) zu einem sehr interdisziplin�rem Studium. Ich schlie�e im M�rz als "Diplom-Staatswissenschaftler" nach 3 1/2 Jahren ab."

Aus dem Inhalt

Welche Rolle spielte die SED-F�hrungselite bei dem Sturz Erich Honeckers? Wer waren die Initiatoren? Warum waren die "Umst�rzler" der Ansicht, nur ein Sturz des SED-Chefs k�nnte die DDR vor dem Kollaps retten? Wie, wo und wann wurde der Sturz geplant? - Quellenlage und Forschungsstand - Entwicklung der DDR bis zum 6. Oktober - Beziehung zur Sowjetunion - �konomische und soziale Situation der DDR - Thesen zur Sturzidee - Revolution�re Zeit


� 2001 ddr-im-www.de

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