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Berlin, die "Hauptstadt der DDR", aufgrund des Vier-M�chte-Status niemals zum Staatsgebiet der DDR geh�rte?

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Serie

Die Grenze [Folge 1 vom 28.10.2003]

Die Staatsgrenze

der Deutschen Demokratischen Republik kostete 1008 Menschenleben[1]. Sie riegelte das DDR-Hoheitsgebiet vor allem gegen�ber der kapitalistischen Bundesrepublik Deutschland hermetisch ab. Der weltweit bekannteste und ber�chtigtste Teil der Grenze war die sog. "Mauer", welche den Ost- vom Westteil Berlins abschottete. DDR-Grenzpfahl, Mödlareuth. Foto: Sascha Röber (c) 2003. http://www.ddr-im-www.de

Das Staatsgebiet der DDR grenzte im Westen an die Bundesrepublik Deutschland, im S�dosten an die damalige ČSSR und im Osten an Polen. Im Norden begrenzte die Ostsee das Land. Die Teilung Deutschlands, die aus Sicht der Regierungen in der Sowjetunion und der DDR eine rigorose Abriegelung nach dem Westen erforderlich machte, war ein direktes Resultat des Zweiten Weltkriegs.

Die Demarkationslinie

Die alliierten Siegerm�chte Sowjetunion, USA, Gro�britanninen und Frankreich, die Deutschland vernichtend geschlagen hatten, teilten das Gebiet des Deutschen Reichs 1945 als Folge der alliierten Beschl�sse vom September 1944 in vier Besatzungszonen ein, welche sich an den alten Landesgrenzen bzw. den Stadtbezirksgrenzen orientierten.

Berlin wurde als besiegte Stadt in vier Sektoren zerteilt. W�hrend die Westalliierten schon bald nach Kriegsende ihre Zonen frei passierbar machten, schottete sich die "Sowjetische Besatzungszone" (SBZ) gegen�ber den anderen Alliierten bald ab. Dennoch war in die und aus der SBZ ein Grenz�bertritt �ber die schwach bewachte sog. "gr�ne Grenze" noch Jahre nach Kriegsende m�glich. �bertritte vom sowjetischen in einen westalliierten Sektor Berlins wurden jedoch schon fr�h recht streng von der Sowjetischen Milit�radministration in Deutschland (SMAD) reglementiert. Von Anfang an waren insgesamt die Ost-West-Wanderungen um ein vielfaches gr��er als umgekehrt. Als sog. Grenzg�nger konnten Westberliner bis 1961 im Ostteil der Stadt arbeiten, w�hrend dies entlang der innerdeutschen Grenze bald nicht mehr m�glich war.

Die Grenze wird schrittweise zementiert

Die direkt nach dem Krieg gebildeten, zun�chst als Verwaltungsgrenzen angesehenen Besatzungszonen bzw. Sektoren Berlins blieben grunds�tzlich offen. Dies stellte f�r die SBZ schon recht bald ein wirtschaftliches Problem dar, da sich die Bewegungen von Ost nach West als weitaus st�rker herausstellten als von West nach Ost. Die erste Sperrung der SBZ erfolgte im Juni 1946 f�r einen Zeitraum von vier Monaten, um dem "illegalen Personen- und Warenverkehr" Herr zu werden. Ab 1947 mu�ten Reisende zwischen der SBZ und den Westzonen Interzonenp�sse beantragen, welche vorwiegend f�r dringende famil�re und gesch�ftliche Angelegenheiten ausgestellt wurden. Die erste Zerrei�probe folgte auf die pl�tzlich in der Bundesrepublik und Berlin (West) durchgef�hrte W�hrungsreform vom 21. Juni 1948. Die Deutsche Mark, welche die bis dahin noch g�ltige, jedoch schwer inflation�re Reichsmark ersetzte, erh�hte den wirtschaftlichen Druck auf die SBZ erheblich. Die Sowjetunion reagierte drei Tage sp�ter mit einer Totalblockade Westberlins. Alle Versorgungswege zu Land und Wasser zur und von der Bundesrepublik wurden unterbrochen. Nur durch die sehr schnell und massiv organisierte "Luftbr�cke" der amerikanischen und britischen Luftwaffe konnte der Westteil Berlins mit lebensnotwendiWarnschild an der Grenze zur DDR: Grenzgebiet - Sperrzone! Foto: Sascha Röber (c) 2003. http://www.ddr-im-www.degen G�tern versorgt werden. Der Kalte Krieg war entfacht. Erst, als die Sowjetunion erkannte, da� dadurch ihre Politik sinnlos geworden war, stellte sie die Blockade ein. Sie hatte jedoch dazu gef�hrt, da� f�r den Besuch der SBZ neben den Interzonenp�ssen nun auch noch separate Aufenthaltsgenehmigungen der territorialen Beh�rden erforderlich waren. Diese sollten erst beim Inkrafttreten des Grundlagenvertrages von 1973 durch Visa-Genehmigungen bzw. Aufenthaltsberechtigungen ersetzt werden.[2]

Die durch das sich stets verst�rkende wirtschaftliche Gef�lle entwickelnden Schieber- und Spekulantent�tigkeiten f�hrten zu einem bedrohlichen Abflu� von z.T. stark subventionierten Wirtschaftsg�tern aus der SBZ in die Westzonen. Die SMAD reagierte daraufhin im Dezember 1946 mit der Gr�ndung einer Grenzpolizei in der SBZ. Eine ihrer Hauptaufgaben war von Anfang an die Kontrolle der Demarkationslinie. Als im Fr�hjahr 1952 die Regierung Adenauer das Angebot Stalins zur Bildung eines entmilitarisierten Gesamtdeutschlands ablehnte (sog. "Stalin-Note"), sperrten die DDR-Beh�rden die Demarkationslinie ab und verwandelten sie in eine echte innerdeutsche Grenze.[2]


Hier geht es zu Teil 2 (erschienen am 11.11.2003)


[1] Stand: 2003, Forschungsresultat der privaten Arbeitsgemeinschaft "13. August", pr�sentiert am 12. August 2003 im Berliner Mauermuseum am Checkpoint Charlie, Berlin. Quelle: DER SPIEGEL Online, 12. August 2003

[2] Quelle: Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk, J�rgen Ritter u. Joachim Lapp, 2. korr. Auflage, Berlin, Links Verlag 1988

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Antiquarische Bücher aus der DDR

Folge 1 (28.10.03)

Folge 2 (11.11.03)

Befehl Nr. 1 der SMAD vom 09. Juni 1945

W�hrungsreform von 1948

ROFRA-Sprüher. Werbung (1971)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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