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Weihnachten [23.12.2003]

Westpakete und Baumkerzen

Weihnachtsgrußkarte made in GDR. EVP 0,90 M.

Wer Westverwandtschaft hatte, freute sich schon Monate vor dem Fest auf ein Paket. Darin fanden sich nicht selten Bohnenkaffee, Wurstwaren und Nylonstr�mpfe.  Seltener schickten die Westverwandten Markenjeans oder die neueste Turnschuhmode. D-Mark wurden gerne in Forumschecks eingetauscht und in den Intershop getragen. Weihnachten in der DDR war aber auch ganz anders: Ein Fest, an dem man aneinander dachte und viel von Hand machte. Den gro�en Westkommerz gab es nicht, und das Wort "Weihnachten" wurde offiziell nach M�glichkeit gemieden.

Dennoch war Weihnachten das Familienfest des DDR-Jahres. HO und Konsum hatten am Heiligen Abend in der Regel noch bis mittags ge�ffnet, w�hrend sich das Kollektiv im Betrieb allerh�chstens auf Kosten des "Kultur- und Sozialfonds" zur Weihnachtsfeier unter Kollegen traf. F�r den ersten Weihnachtsfeiertag bereitete die Mutti eine Gans aus Ungarn oder Polen vor, die es mit etwas Gl�ck in der Kaufhalle f�r gut 30 Mark zu kaufen gab. Rotkohl und Kl��e als Beilage. Der real existierende sozialistische Einzelhandel hatte insgesamt vor den Feiertagen besondere Probleme, die Versorgung der Bev�lkerung mit "Waren des t�glichen Bedarfs" sicherzustellen... Die "Baumkerzen" (wie im Bild dargestellt) waren schon w�hrend des Advent nur noch schwer zu bekommen, und die Weihnachtsb�ume aus dem Erzgebirge waren nicht immer ein Schmuck der sozialistischen Forstwirtschaft... Der Baumschmuck kam"Baumkerzen" zu 1,50 M. Das Wort "Weihnachten" kam nicht vor., wenn er nichgt vorher gegen Devisen ins kapitalistische Ausland (NSW) exportiert worden war, aus erzgebirgischer Produktion, die Weihnachtspyramiden und R�ucherm�nnchen sowie eine Reihe von traditionellem Baum-schmuck kannte die ganze Welt. Oben auf den Baum kam ein Weihnachtsengel, auch wenn der angeblich offiziell "Jahresendfl�gler" oder so �hnlich hie�, die �ste schm�ckte man mit selbstgeb�geltem Lametta. Die Geschenke aus der "Gestattungsproduktion" f�r die Lieben wurden von der Jahresendpr�mie (im Westen "Weihnachtsgeld" genannt) bezahlt, und wenn noch D-Mark vom letzten Jahr �brig waren, machte man den Kindern eine besondere Freude mit Waren aus dem Intershop. War das nicht m�glich, ging man in den "Delikat" oder "Exquisit", dort gab es auch gegen "Alu-Chips" (DDR-Geld). Doch besonders verbreitet war es, Geschenke in Handarbeit selber herzustellen. Anleitungen gab es zuhauf, wie z.B. in der monatlich erscheinenden Zeitschrift "practic".

Das weihnachtliche Liedgut der DDR war traditionell: "O Du Fr�hliche" oder "Stille Nacht, Heilige Nacht" wurde von R�gen bis Dresden vor dem Tannenbaum getr�llert. Ein Besuch der Christmette stand allerdings nur bei wenigen bekennenden christlichen Familien auf dem weihnachtlichen Programm. � propos Programm: FF Dabei, die offizielle und einzige Programmzeitschrift des DDR-Fernsehens, w�rde f�r den ersten Weihnachtsfeiertag, wie jedes Jahr, die nie sehr komische Sendung "Zwischen Fr�hst�ck und G�nsebraten" vermelden, wo doch ohnehin jeder, der nicht gerade in der Gegend um Dresden (dem "Tal der Ahnungslosen") wohnte, ARD oder ZDF guckte.

Und wenn dann das Fest vorbei war und die allj�hrliche Ansprache von Volksbildungsministerin Margot Honecker anstand, r�stete sich die arbeitende Bev�lkerung f�r die Herausforderungen des n�chsten Jahres, um selbstverst�ndlich den Plan wieder �berzuerf�llen. Doch vorher ging es nicht selten noch in den Skiurlaub ins Vogtland.

Frohes Fest!

 

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